Am Anfang war…
... viel Spass und Begeisterung - und wenig Geld und Ahnung, als sich 10 Amateure entschlossen, ihr mehr oder weniger weit fortgeschrittenes Studium mittels einer Kollektiv-Kneipe zu finanzieren.
Herbert (29) hatte bei „Änne" im Nordtstadt-Tanne-Emma-Laden erfahren, dass das Restaurant „Malon" dicht machen würde (Es war die Rede davon, dass der übermäßige Genuss von Batida de Coco die Ehe des Besitzerpaares zur Strecke gebracht hätte – aber das ist wirklich nur Hören-Sagen!) und hatte die Idee, das argentinische Restaurant zu übernehmen und eine Studentenkneipe daraus zu machen. Rolf (25), Gisela (29), Sigmar (28), Aseline (25), Angelika (25), Klaus (22), Christiane (23) und natürlich Conny (23) und Jürgen (29) begeisterten sich mit ihm für diese Idee, liehen sich das notwendige Bargeld zusammen und überredeten den Brauereivertreter den Laden an Herbert und Cornelia zu verpachten.
Herbert und Cornelia traten des seriösen Eindrucks wegen übrigens als verlobtes Wirtepaar auf.

Was Nun?

Die zwei Wochen nach Schlüsselübergabe und vor Eröffnung am 1. November 1980 waren von kollektivem Renovieren, Dekorieren, Disponieren, Organisieren, Plakatieren, Rezepte ausprobieren und Namenswahl diskutieren erfüllt. Und wie kam der Name nun eigentlich zustande? Nächtelange Diskussionen brachten so geniale Vorschläge wie Trockendock, Laube und Elch hervor, allerdings ohne einstimmige Mehrheit. Am Ende einer dieser endlosen Debatten stand Jürgens Seufzer ... und was nun?
„Das isses!!!!" Ja - und das war es! Was Nun? halt.

Der erste Gast am 1.11., der sich auch durch diesen Namen nicht hat abschrecken lassen, war übrigens „Erbschafts-Dieter".
Und dann war da noch ...
... der Brauereivertreter Herr W., der gleich 4 Wochen nach Eröffnung mitsamt unserer Kaution von 4000 DM durchbrannte. Gottlob gab es eine Quittung, die die Zentrale akzeptierte.
... die Idee, dass ein zweites Standbein nicht schlecht wäre (Herbert mal wieder!). Ein Bierleitungsreinigungsgerät (400 DM) wurde angeschafft, eine Bierleitungsreinigungsfirma gegründet (Ordnungsamt 15 DM), Flugblätter gedruckt (10 DM) und in Hannovers Kneipen verteilt (6 Stunden). Eine solide ergänzende Geschäftsidee – dachten wir. Das Gerät kam außer im Was Nun? in 4 weiteren Kneipen zum Einsatz. Die Firma wurde nach einer angemessenen Schamfrist eingestampft.
... der Tag, als mal wieder ein neuer, jung-dynamischer Brauereivertreter im saloppen Anzug kam und die mit Gummihandschuhen, Schrubber und Putzlappen toilettenreinigende Conny (zu der Zeit mit Zöpfen) abschätzig fragte, wo denn die Chefin zu finden sei. Nach der Antwort „..steht vor Ihnen!" (Wer Conny kennt, kann sich den Tonfall ungefähr vorstellen) wurde der junge Mann um einiges zuvorkommender!
... die Idee zu expandieren und einen Kiosk im Welfengarten zu übernehmen . Nach wochenlangen Renovierungsarbeiten und glanzvoller Eröffnung, machte das Ordnungsamt dieses so erfolgversprechende Standbein zunichte, weil es untersagte, weiterhin davor Tische aufzustellen. Begründung: Keine Gästetoiletten vorhanden. Die Geschäftsidee wurde mangels Umsatz nach einem Sommer beerdigt.

... Aseline, die auf die Bemerkung eines Gastes, das Bier sei zu warm, antwortete: „Dann trink' Kaffee, der ist kalt!"

.... die Hausband „Was Nun Allstars", die beim Bier im Was Nun? zusammenfand und sich zu einer renommierten Hannover-Band entwickelte. Am Morgen nach ihrem ersten Auftritt „Tanztee im Was Nun?" wurde der Sohn von Bodo (Leadsänger) und Claudia (Backgroundsängerin) geboren. Warum sich die Band später in „Alleycats" umbenannte bleibt unverständlich.
... das Ordnungsamt, das dem Was Nun? die Konzession wegen Lärmbelästigung der Anwohner auf 22 Uhr verkürzen wollte. Eine Lärmmessung sollte als stichhaltiger Beweis für diese Anschuldigung durchgeführt werden. Um ihre Existenz besorgt, haben die Was Nun?-Wirte wochenlang umschichtig im geparkten Auto sitzend, die Kneipe observiert, um die Ordnungshüter rechtzeitig einlaufen zu sehen und unverzüglich für absolute Ruhe unter den Gästen zu sorgen. Es hat geklappt.